Hygieneabsicherung von Wasserfilteranlagen


Die Problematik der Hygiene wird beim Einsatz von Umkehrosmose- Systemen meist unterschätzt.

Grundsätzlich gibt es 3 verschiedene Punkte bei einem Umkehrosmose- System, von denen eine Verkeimung ausgehen kann.


Zum einen durch den Leitungswasseranschluss mit dem natürlich vorkommenden Keimbelastungen des Leitungssystemes

( Laut TVV Gesamtkeime bis 100 Kolonien / ml ).


Dann über den Abwasseranschluß, da die meisten Umkehrosmose- Systeme direkt an ein Abflussrohr angeschlossen sind und dadurch natürlich auch Keime in das Umkehrosmosesystem gelangen können.


Darüberhinaus ist auch der Entnahmehahn des Permeates eine mögliche Quelle der Verkeimung.


Werden Umkehrosmose-Systeme, wie in Deutschland üblich, mit nicht desinfiziertem [z.B. gechlortem] Wasser betrieben, kann es zur Bildung eines Biofilms und einer Verkeimung u.a. der Membrane kommen.

Die Bildung eines Biofilms und die Verkeimung der Membrane wird auch dadurch gefördert, dass die Membranen des Umkehrosmose- Systemes je nach Ausgangswasser mehrere Jahre im Einsatz sind !

Gemäß Trinkwasserverordnung dürfen keine pathogene, also gesundheitsschädliche Bakterien im Trinkwasser enthalten sein (Details siehe Trinkwasserverordnung).

Zudem soll auch die Gesamtkeimzahl eines Trinkwasser unter 100 Kolonien pro ml liegen.

Wenn die Keime und Bakterien erst einmal in der Membrane angesiedelt sind und sich dort reichhaltig vermehrt haben gelangen diese durch produktionsbedingtes „Fehlstellen“ und Mikrohaarrisse, die beim Wickeln und Kleben der Membrane entstehen direkt in das Permeat, also in Ihr frisch aufbereitetes Wasser !!!

Bei Umkehrosmose-Systemen mit Tank wird auch dieser von den dann vorhandenen Bakterien besiedelt. Ein dort etablierter Biofilm ist kaum noch zu entfernen.

Auch mit mit einer vollständigen Desinfektion der gesamten Anlage wird keine dauerhafte Keimfreiheit mehr erreicht.

Aus diesem Grund muß die Wasseraufbereitungsanlage durch einen Hygieneschutz abgesichert werden um die Membrane und das komplette Umkehrosmose- System vollständig vor einer Verkeimung zu schützen !

 

Neben der Absicherung des Umkehrosmose-Systemes gegen Verkeimung spielt auch noch die hygienische Sicherheit bei einem Wechsel der Filterkartuschen eine wichtige Rolle.

Hier sollte der Wechsel der Filterkartuschen so einfach wie möglich, ohne zusätzliches Werkzeug auch für den Laien durchführbar sein. Darüberhinaus ist es wichtig, daß beim Wechsel einer Filterkartusche kein direkter Kontakt zum eigentlichen Filtermedium

( z.B.: Aktivkohle, Sedimentfilter ) besteht, um auch hier eine mögliche Verkeimung durch Berührung auszuschließen.

 

Abschließend läßt sich folgendes feststellen: Auch der Betrieb einer eigenen Wasseraufbereitungsanlage bedarf einiger Grundkenntnisse zum Thema Hygiene sonst wird aus der Vorhaben der Wasserverbesserung ganz schnell die Realität der Wasserverschlechterung.

Zu oft haben wir selbst schon Untersuchungen  bei Freunden und Bekannten durchgeführt, die dann mit Ihren Umkehrosmosesystemen Gesamtkeimzahlen von weit über 1000 !!! Kolonien pro ml erreicht haben, obwohl das eingehende Leitungswasser bei nur 10 bis 20 Kolonien in der Gesamtkeimzahl lag.

 

Da wird dann das Wasserfiltersystem zur Bakterienzuchtmaschiene.

 

Hier hilft meist nur noch die sofortige Stilllegung der Anlage und die Suche nach einer vernünftigen Lösung.